David ist ein Charakter aus The Last of Us und der Antagonist von Ellie und Joel im Winterkapitel. David ist Anführer einer großen kannibalistisch veranlagten Hunter-Gruppe, außerdem ist er psychisch gestört.
Erstes Zusammentreffen mit Ellie[]
Im Zentrum von Davids Aufritt im Spiel steht die Beziehung zwischen ihm und Ellie. Bezeichnenderweise bekommt Joel David nie zu Gesicht (von seiner Leiche einmal abgesehen). Ellie trifft erstmals auf ihn, als sie einen von ihr angeschossenen Hirsch verfolgt. Sie sucht nach Fleisch, um den schwer verletzten Joel irgendwie durch den Winter zu bringen. In einer verlassenen Holzfällersiedlung schließlich bricht der Hirsch zusammen. Als sie sich ihm nähert, erscheinen plötzlich David und sein Begleiter James, anscheinend ebenfalls auf der Suche nach Nahrung.
Ellie ist misstrauisch, doch die beiden Fremden scheinen friedlich gesinnt. Besonders David zeigt sich verständnisvoll und verhält sich deeskalativ. Er legt seine Waffe nieder und bittet Ellie, das Fleisch zu teilen, sie hätten in ihrem Lager Frauen und Kinder zu füttern. Damit will er sich das Vertrauen des Mädchens erschleichen, doch Ellie ist mittlerweile mit allen Wassern gewaschen, sie fordert Medizin im Austausch für den erlegten Hirsch. David scheint auf einen Kompromiss bedacht und schickt den schweigsamen James los, um Penicillin zu holen. Während des Wartens ziehen sie sich in eine Hütte zurück.
David versucht, ein Gespräch mit dem Mädchen aufzubauen, das weitgehend abblockt. Seine Beweggründe sind unklar, seine scheinbar einfühlsame Art weckt Misstrauen. Als sich plötzlich Infizierte einschalten und einer Ellie anfällt, rettet David sie mit einer zuvor verborgenen Pistole, die er zur Sicherheit behalten hat. Ein erstes Anzeichen für seine Verschlagenheit oder eine normale Rückversicherung? Angesichts der hohen Anzahl angreifender Infizierter wissen beide, dass sie nur zu zweit überleben können und verschanzen sich zunächst in der Holzhütte. Als diese jedoch von Infizierten überrannt wird, suchen sie einen Ausweg über einen Hintereingang und fliehen quer durch die Industriesiedlung. Mehrmals müssen sie sich gegenseitig das Leben retten.
Nach einem letzten Ansturm von Infizierten macht David Ellie auf die himmlische Ruhe aufmerksam, sie haben alle Gefahr beseitigt. Sie seien doch ein ganz gutes Team, erwidert David, auch Ellie scheint langsam Vertrauen zu ihrem unerwünschten Mitstreiter aufzubauen. Als sie sich jedoch in die Hütte zurück ziehen, offenbart David dem Mädchen eine zunächst zurückgehaltene Information: Auf die Bemerkung Ellies, ihr Überleben sei nur Glück gewesen, entgegnet David, dass alles seinen Sinn hat und nichts zufällig geschieht. Als Beispiel erzählt er ihr von einer Gruppe seiner Männer, die er zwecks Verratsbeschaffung in die nächste Stadt schickte. Dort seien sie jedoch von einem verrückten Mann dezimiert worden. Dieser Mann sei in Begleitung eines kleinen Mädchens gewesen.
Als damit der Groschen gefallen war, springt Ellie auf, das Gewehr im Anschlag. In diesem Moment ist jedoch auch James zurück gekehrt und richtet seine Waffe auf das Mädchen. Auch jetzt sorgt David für eine Deeskalierung der Situation und sagt, Ellie könne ja nichts dafür, sie sei noch ein Kind. Er weist James an, ihr die Medizin auszuhändigen und offeriert ihr zusätzlich einen Platz in ihrer Gruppe. Ellie lehnt dankend ab und zieht sich zurück, man kann erahnen, dass David, der Gefallen an dem Mädchen gefunden hat, seine eigenen Pläne schmiedet.
Davids wahres Gesicht[]
Langsam wird klar, dass David kein Lager voller Frauen und Kinder verzweifelt schützt, sondern über ein ansehnliches Kontingent an Männern verfügt, die ihm offenbar mehr oder weniger bedingungslos gehorchen. Nachdem sein Interesse für Ellie geweckt ist, schickt er seine Rechte Hand James mit einer größeren Gruppe Hunter (eigentlich Kannibalen) los, um das Mädchen und den verletzten Joel zu finden. Erstere soll ihm gebracht werden, letzterer ermordet. Tatsächlich landen sie bei ihrem Versteck.
Ellie schafft es, mit ihrem Pferd Callus zu fliehen und die Männer von Joel weg zu locken. Sie schlägt sich durch die Reihen der Angreifer, um wieder zurück zu dem Verletzten zu gelangen. In einem Winterhotel jedoch wird sie von David überrascht, der sie in einfühlsamer Art ohnmächtig würgt.
Ellie erwacht in einem Käfig als Gefangene der Gruppe und erkennt, dass es sich um Kannibalen handelt: James zerteilt gerade menschliche Gliedmaßen im Vorraum. David kommt dazu, er offenbart sich nun als Anführer einer gefährlichen Kannibalen-Gruppe, dennoch bleibt er gegenüber Ellie höflich und einflüsternd. Er hofft, sie auf seine Seite zu ziehen und in die Gruppe zu integrieren, seine Motive liegen im Unklaren. Er gibt Ellie zu essen und versichert ihr, dass es sich nur um den erlegten Hirsch handelt (sein linkisches Lächeln jedoch sagt etwas anderes). Um Ellie aufzunehmen, muss er seine Männer überzeugen, die nicht gerade über die Verluste euphorisiert sind, die allein Ellie ihnen zugefügt hat. Sarkastisch merkt sie an, dass sie wohl in kleine Häppchen geschnitten werden soll. Verständnisvoll legt er seine Hand auf die des Mädchens, die das Spiel mitspielt, nur um ihm in den Finger zu beißen und ihn zu brechen. Ihr Versuch, die Schlüssel zu greifen, misslingt und David zeigt nun eine andere brutale Facette, indem er sie mit Gewalt mehrmals gegen die stählernen Gitter stößt. Seine gutmütige aufgelegte Art hat er nun gänzlich abgelegt, zornig entfernt er sich.
Am nächsten Morgen hat die Gruppe entschieden. Auch David, der sich durch Ellies Ablehnung beleidigt und gedemütigt fühlt, kann und will sie nicht mehr schützen. Er und James ziehen das Mädchen aus dem Käfig und drücken sie auf die Schlachterbank. Als David mit dem Hackebeil zulangen will, ruft Ellie, sie sei infiziert. Ungläubig, aber neugierig spielt David mit und hebt ihren Ärmel. Der Biss kommt zum Vorschein und David schreckt zurück, denn er selbst wurde von Ellie gebissen. Überzeugt ist er aber nicht, denn das Mädchen sollte sich schon längst verwandelt haben. James jedoch ist weitaus entsetzter und Ellie nutzt seine Unachtsamkeit, um das Beil zu greifen und es James in den Hals zu stoßen. David reagiert zu langsam und schießt ins Leere, Ellie kann entfliehen. Wie von Sinnen brüllt David hinterher, dies sei seine Stadt und sie wäre sehr dumm, zu fliehen. Seine psychische Labilität ist an dieser Stelle bereits erkennbar.
Davids Ende[]
Ellie muss eine scheinbar aussichtslose Flucht durch Davids Stadt wagen, veheert von einem Schneesturm und gefüllt mit alarmierten Kannibalen. Zuflucht findet sie in einem alten Restaurant, doch als sie es verlassen will, überrascht David sie ein zweites Mal. Nur knapp kann sie sich verstecken, doch David sucht jeden Meter ab. Er entpuppt sich nun vollkommen als Psychopath, unterstellt Ellie Dummheit, da sie sein Angebot abgelehnt hat. Auch hätte sie James nicht töten sollen, der Mann habe nur Befehle befolgt. Es sei auch völig okay und menschlich, aufzugeben und sich seinem Schicksal zu stellen. Das umgreifende Feuer ignoriert er geflissentlich. Er scheint einen Realitätsverlust zu erleiden, hervorgerufen durch seine psychische Störung als auch von einer möglichen Infizierung, die auch seinen hohen Schmerzpegel erklären würde.
Denn als Ellie ihn anfällt und ihr Messer in seine Schulter rammt, schüttelt er sie ab und zieht seine Machete, um das Mädchen zur Strecke zu bringen. Er ist völlig auf sie fixiert und empfindet den Mord an ihr als etwas höchst Persönliches. Ein zweites Mal sticht Ellie ihm in die Seite, doch auch dann wirft er sie ab und rennt wie besessen durch das Restaurant. Ein drittes Mal wird er von Ellie überfallen, im folgenden Kampf verlieren zunächst beide das Bewusstsein. Angeschlagen erwacht Ellie nach einigen Minuten, auch David regt sich. Sie erblickt seine Machete unter einer Bank liegen und schleppt sich erschöpft in die Richtung. David aber ist auf den Beinen und hat sichtlich Spaß daran, Ellie mit Tritten zu misshandeln. Schließlich dreht er sie auf den Rücken und beugt sich über sie. Wie ihm Wahn erklärt er ihr erregt, dass sie nur denke, sie habe ihn durchschaut, aber sie ahne nicht, wozu er fähig ist. Die Machete hat er nicht bemerkt, was sein Verhängnis wird, denn Ellie kann sie packen und schlitzt ihm den Arm auf. David lässt von ihr ab und die Rollen wechseln. Ellie setzt sich auf ihn und schlägt mit der Machete zu, mehrmals und mit aller Gewalt in sein Gesicht, bis Joel erscheint, sie weg hebt und in die Realität zurück holt.
Davids Charakter[]
David begegnet uns zunächst als ein zwielichtiger Fremder, bei dem Misstrauen angebracht ist. Während seiner Zusammenarbeit mit Ellie jedoch entwickelt er sich zu einem scheinbar sanftmütigen Sympathisanten, den man fast eher in die Opferrolle stecken möchte. Erste Anzeichen für seine wahre Natur sind zum einen die zweite Waffe, die er Ellie vorenthält, als auch James: Sein Begleiter besitzt nicht das Einfühlungsvermögen seines Bosses und auch nicht dessen Charisma. Das macht ihn durchschaubarer und seine schweigsame Art weckt noch stärkeres Misstrauen. Überhaupt ist David in jeder Szene der Gegenpart dens aufbrausenden James, ein vielleicht kalkulierter Effekt, damit David als der "Gute" erscheint, dagegen James als der "Böse".
Als David sich als der Anführer einer marodierenden Bande entpuppt, fällt die Fassade. Dennoch ist sein Charakter ambivalent, da er Ellie jederzeit hätte töten oder den Infizierten überlassen hätte können. Stattdessen gibt er ihr sogar die gewünschte Medizin mit. Zu erklären ist das mit Davids gewecktem Interesse an dem Mädchen, welches sexueller Natur ist als auch aus Faszination an ihrem Überlebenswillen besteht. Von ihren Fähigkeiten zeigt er sich beeindruckt. Den Kampf gegen die Infizierten sieht er beinahe als Kennenlernspiel, ein Indikator dafür, dass David den Bezug zur Realität in gewisser Weise verloren hat wie auch seine Angst vor den Gefahren der post-apokalyptischen Welt.
David ist ein manipulierender Strippenzieher, intelligent und einfühlsam, jedoch im Kern eiskalt und paradoxerweise empathielos. Seine einflüsternde Art stößt interessanterweise bei Ellie auf keinen fruchtbaren Boden, weshalb sich seine Faszination für sie nur noch ausweitet. Sein Zorn jedoch auch, Ellies Ablehnung ist für ihn eine Demütigung sondergleichen, die die Sache immer persönlicher macht. Seine Launen, was Ellie angeht, hat vielen seiner Männer das Leben gekostet, auch der Befehl, das Mädchen lebend zu fangen, ruft bei einigen Unverständnis hervor. Es gibt Anzeichen, dass Davids Ausuferungen auf Missgunst stoßen und seine Herrschaft angezweifelt wird. James etwa zeigt sich von Davids Befehl unbeeindruckt, als er nach Ellie und Joel fahndet. Nachdem sie diesen getötet hat und durch die Stadt der Kannibalen flieht, wobei sie als infiziert gilt, planen die Männer eine Neuwahl, was die Führung angeht.
Im Finale zwischen David und Ellie entpuppt sich ersterer als gewissenloser fast diabolischer Psychopath. Ellie hat ihn provoziert und herausgefordert. Er fühlt sich von ihr erniedrigt. Da sie seinen Umwerbungen widerstanden hat, scheint sie ihm in gewisser Weise auch überlegen, was David unheimlich reizt und erzürnt. Er kann nicht akzeptieren, dass sie sich für etwas Besseres hält, sie töte ja genau wie er zum Überleben. Seine Empfindlichkeit bei dem Thema lässt darauf schließen, dass er tief im Innern um die Verwerflichkeit seines Handelns weiß. Als er sie schließlich packen kann, will er die von ihr angegriffene Dominanz und Autorität wieder herstellen, indem er ihr beweist, wozu er fähig ist. Er hätte sie wohl vergewaltigt, wenn Ellie die Machete nicht zu fassen bekommen hätte.
Es bleibt zu sagen, dass David den Untergang seiner erstaunlich großen Kannibalen-Gruppe selbst zu verantworten hat. Es wäre aus rationaler Sicht vernünftig gewesen, Ellie sofort zu töten, ohne die Medizin hätte auch Joel nicht überlebt. Stattdessen war David zu einem charismatischen, jedoch destruktiv-psychopathischen Anführer geworden, der viel früher hätte abgesetzt werden müssen. Seine Autorität und auch seine Aufopferung für die Gruppe (er und seine Rechte Hand James gingen persönlich auf Nahrungssuche) hielten die Männer davon ab. Doch David hat längst nicht mehr nach dem Wohl der Gruppe gehandelt, sondern aus seinen Launen, Trieben und psychischen Ausuferungen heraus. Der Niedergang seiner Gruppe war damit nur eine Frage der Zeit.
Die Beziehung zwischen ihm und Ellie war von intensiver Natur. Nicht nur er fühlte sich provoziert und fasziniert von ihr (was seinen Wahnsinn beförderte), auch bei Ellie hinterließ die Konfrontation tiefe Spuren. Nach dem Erlebnis mit David ist sie distanzierter und hat etwas von ihrer optimistischen und entgegen aller Vernuft lebensfreudigen Art verloren.
Trivia[]
- Es wird darüber spekuliert, ob David hebephil sei und ob er versucht haben soll, Ellie zu vergewaltigen (worauf einiges hindeutet).
- David wird im Englischen von Nolan North synchronisiert und mittels Motion Capture ins Spiel integriert.
- Seine deutsche Synchronstimme stammt von Linus Kraus.
Galerie[]
Quelle[]
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